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Untold Stories

Heute ist Töchtertag und ich hatte gerade die Ehre, die beiden Töchter einer Arbeitskollegin, durch unser Rechenzentrum zu führen.

Es ist spannend die Unterschiede in Umgang mit Computer zwischen meiner Mutter (>45), meiner Schwester (>20) und der 16 jährigen Tochter meiner Arbeitkollegin zu erleben.

Mich hat es sehr gefreut zu erleben, was für einen lockern Umgang mit Computern sie hat. Computer sind für sie nicht das große Mysterium mit dem man sich notgedrungen und qualvoll rumschlagen muss. Sondern ein ganz normales Tools zum Hausaufgaben schreiben.

Mir ist aber auch etwas anderes aufgefallen: Computersysteme sind extrem abstakt und kompliziert geworden.

Ich bin Netzwerktechniker und kann von meinem Laptop & Firmenhandy aus das gesamte Netz meiner Firma planen, konfigurieren und administrieren und habe dabei alle Freiheiten der Welt (abgesehen, dass ich um Punkt 9 Uhr im Büro sein sollte).

Wenn ich jedoch jemanden meine Arbeit zeigen und dafür begeistern will, gibt es nur zwei Dinge zum herzeigen: Ein paar blaue Kisten und ein riesiger Kabelsalat.

Wie soll man da jemanden erklären wie super toll doch mein Beruf ist?

Was für eine Begegnung! Da lernt man jemanden kennen, der komplett anders ist als man selbst. Andere Vergangenheit, anderes Leben, andere Ziele und andere Auffassungen über Sinn und Zweck des Universums (genau genommen konnten wir uns nicht einmal einigen was das Universum ist).

Ich schätze solche Leute, sie bringen mein Leben durcheinander bringen und zwingen mich es von einem vollkommen neuen Blickwinkel aus zu betrachten.

Diese Gelegenheit hatte ich heute und das Gespräch war ein ziemliches Desaster! Ich hatte schon lange nicht mehr so stark das Gefühl, an jemanden vollkommen vorbeizureden und nicht einmal ansatzweise zu verstehen, worum es den anderen geht und was ihm wichtig ist.

Eigentlich war ich schon dabei mich mit gesenktem Haupt wieder davon zu ziehen, um vielleicht in ein paar Wochen einen neuen Kommunikationsversuch zu starten.

Und dann werde ich zum Abschied mit einer solchen Zärtlichkeit, Offenheit und Herzlichkeit in die Arme genommen, das es mich fast umgeworfen hätte.

Vielleicht sollte ich mir mehr Menschen wünschen, die mein Leben ins Chaos stürzen.

 

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